Inspiriert durch den Artikel von Gunther Dueck auf seinem großartigen Blog Omnisophie möchte ich mich seinem Vorbild anschließen und das Manifest der agilen Softwareentwicklung auch auf die Gestaltung der Arbeit anwenden. In unserer sich schnell verändernden Welt muss heute alles agil sein. Und wer es schafft, schafft sich damit in der Regel auch einen Vorteil, denen gegenüber, die sich nicht auf Veränderungen einlassen und den Zug verpassen.
Ich bin der Meinung, nicht nur in der Softwareentwicklung, sondern in der gesamten Arbeitswelt sollte es ein Manifest geben, das bessere Arbeit, Freude und den Nutzen für die Menschen in den Vordergrund stellt.
Mit meinem Blog stehe ich für eine bessere Arbeits- und Lebenswelt ein, nach dem Motto „einfach besser arbeiten (und leben)“. Ich unterstütze Menschen dabei, einfach besser zu arbeiten und so mehr Entspannung und mehr Erfüllung in Beruf und Leben zu bringen. Ebenfalls stehe ich dafür ein, dass Arbeit wieder Spaß machen darf, dass sie einen Sinn ergibt und sie uns, dem Menschen und der Welt dienlich ist und nicht umgekehrt, wir der Arbeit verfallen sind. Ich stehe dafür ein, dass die Welt, in der wir leben durch jeden einzelnen von uns zu einem besseren Ort werden kann, wenn wir erkennen wozu wir hier sind und welchen Beitrag wir leisten können, ob groß oder klein.
Hier zunächst das Original, dass unter agilemanifesto.org in allen Sprachen zu finden ist.
Manifest für Agile Softwareentwicklung
Wir erschließen bessere Wege, Software zu entwickeln,
indem wir es selbst tun und anderen dabei helfen.
Durch diese Tätigkeit haben wir diese Werte zu schätzen gelernt:
Individuen und Interaktionen mehr als Prozesse und Werkzeuge
Funktionierende Software mehr als umfassende Dokumentation
Zusammenarbeit mit dem Kunden mehr als Vertragsverhandlung
Reagieren auf Veränderung mehr als das Befolgen eines Plans
Das heißt, obwohl wir die Werte auf der rechten Seite wichtig finden,
schätzen wir die Werte auf der linken Seite höher ein.
Genauso wie Gunther Dueck das Manifest auf die Erziehung proklamiert hat, proklamiere ich nun das Manifest für bessere Arbeit. In der Arbeit sehe ich nämlich mehr als nur den Gehaltscheck in den Händen zu halten oder das Arbeitszeugnis für den nächsten Karriereschritt als Dokumentation zu bekommen. Arbeit nimmt einen sehr großen Teil unserer Lebenszeit ein und wir können entscheiden, welchen Gestaltungsraum wir in unserem Leben und durch die Arbeit ausfüllen möchten.
Daher schlage auch ich für 2016 meine Thesen für ein besseres Arbeiten an die Wand.
Manifest für Agile Arbeitsgestaltung
Wir erschließen bessere Wege, Arbeit zu gestalten,
indem wir es selbst tun und anderen dabei helfen.
Durch diese Tätigkeit haben wir diese Werte zu schätzen gelernt:
Sinn- und Nutzenstiftung über Einhaltung von Prozesse und Werkzeuge
Funktionierende Lösungen über umfassende Dokumentation
Folgen von Neigungen und Stärken über Erfüllung von Stellenprofilen
Kontinuierliche Verbesserung über das Befolgen eines Plans
Das heißt, obwohl wir die Werte auf der rechten Seite wichtig finden,
schätzen wir die Werte auf der linken Seite höher ein.
Natürlich sind die Punkte nicht in Stein gemeißelt und bei weitem nicht vollständig. Ich würde es so auf jeden Fall unterschreiben, und du?
Trag dich unten ein und hinterlasse ein Kommentar als Unterschrift.
Frohes Schaffen!
Jan
Hallo Jan,
ein sehr guter Artikel zum Thema Agiles Arbeiten. Leider werden die agilen Methoden bisher meist nur in großen Unternehmen angewendet, dabei können auch Selbständige davon profitieren – Denn nichts ist so beständig, wie die Veränderung in unserer schnelllebigen Zeit.
Liebe Grüße
Frank
Hallo Frank,
deinen Eindruck bezüglich „großer Unternehmen“ kann ich nicht bestätigen. Gerade diese tun sich oft schwer damit, sich von ihren gewohnten, nicht selten durch teuere Unternehmensberatungen optimierten Standardprozessen sowie Kontroll- und Bewertungsmechanismen zu trennen.
Agiles Arbeiten führt quasi immer zur Dezentralisierung von Entscheidungen, mehr Selbstorganisation – für einen „klassisch“ (aka tayloristisch) geprägten Management-Stil zu einem Verlust von (gefühlter) Kontrolle und Einflussnahme.
Richtig ist natürlich, dass auch Selbständige oder Kleinstbetriebe von diesem Umdenken profitieren können.